Trotz wiederholter Kritik verabsäumte die Stadt Wien bis heute eine Kontextualisierung bzw Umgestaltung des Denkmals. Im Gegenteil: als Reaktion auf diverse Interventionen befestigte die Stadt Wien das Personendenkmal 1991 mit einem unterirdischen Beton-Sockel von einem Kubikmeter Volumen. Diesen Sockel machten die Künstler_innen nun durch eine landschaftsarchitektonische Maßnahme sichtbar. Mit Schaufel und Spaten haben sie die konfliktreiche Geschichte des Denkmals offen gelegt, um auf den gespaltenen Umgang Österreichs mit nationalsozialistischen Persönlichkeiten hinzuweisen.
„Das Denkmal kann unserer Meinung nach keinesfalls in dieser Form bestehen bleiben.“ Das erklären Eduard Freudmann, Chris Gangl und Tatiana Kai-Browne in einem Bekenner_innenschreiben, das auch der Staatsanwaltschaft übermittelt wurde. In dem Schreiben berichten einige der Denkmalstürmer_innen von ihren Versuchen, den Amtsweg zu beschreiten. 2011 wurde ein Umgestaltungsentwurf bei der zuständigen Stelle der Stadt Wien eingereicht. Einer zunächst bedingt erteilten Zusage folgte ein negativer Bescheid. Auch von sich aus setzten die Behörden keine weiteren Schritte.
Stadtrat gefordert, Rahmenbedinungen für Umgestaltung und Kontextualisierung zu schaffen
Deshalb habe man sich entschlossen, auf eigene Faust tätig zu werden und eine kulturpolitische Debatte anzustoßen: „Diese Maßnahme ist weniger als Antwort zu verstehen, denn als Frage, in welcher Form das vorliegende Nazi-Denkmal umzugestalten ist“, so die Plattform Geschichtspolitik. Und weiter: „Denn zuständigen Stadtrat fordern wir dazu auf, die nötigen Rahmenbedingungen für die Kontextualisierung und Umgestaltung des Denkmals zu schaffen.