Traiskirchen: Schuld sind die Flüchtlinge

Der scheidende Chef von Traiskirchen präsentierte heute sein Buch über den „Brennpunkt Traiskirchen“. Darin spart Franz Schabhüttl nicht mit Kritik: Schuld an der Unterbringungsmisere sind die Flüchtlinge selbst. Und die NGO’s.

„An warmen Tagen stellte sich sogar so etwas wie Zeltromantik ein…“ Traiskirchen-Leiter Franz Schabhüttl
"Weil die Flüchtlinge alles nahmen, was man ihnen kostenlos anbot, entstand der Eindruck von Unterversorgung. Dabei stellte sich an warmen Tagen sogar so etwas wie Zeltromantik ein." Franz Schabhüttl.
"Ich habe damals darauf hingewiesen, dass man keine Spendengüter brauche, weil es im Lager alles gibt." Franz Schabhüttl, scheidender Traiskirchen Chef.
„Ich habe damals darauf hingewiesen, dass man keine Spendengüter brauche, weil es im Lager alles gibt.“ Franz Schabhüttl.
„Zu Spitzenzeiten wohnten bis zu 2000 Menschen gleichzeitig in privaten Zelten. Dennoch, das sage ich mit Überzeugung, hatten wir die Hygiene und Betreuung der Leute im Griff.“
„Zu Spitzenzeiten wohnten bis zu 2000 Menschen gleichzeitig in privaten Zelten. Dennoch, das sage ich mit Überzeugung, hatten wir die Hygiene und Betreuung der Leute im Griff.“ Franz Schabhüttl.
„Weil die Flüchtlinge alles nahmen, was ihnen jemand kostenlos anbot, entstand der Eindruck, es herrsche in irgendeiner Form Unterversorgung.“ Franz Schabhüttl, scheidender Traikirchen Chef.
„Weil die Flüchtlinge alles nahmen, was ihnen jemand kostenlos anbot, entstand der Eindruck, es herrsche in irgendeiner Form Unterversorgung.“ Franz Schabhüttl.
„An warmen Tagen stellte sich sogar so etwas wie Zeltromantik ein…“ Traiskirchen-Leiter Franz Schabhüttl
„An warmen Tagen stellte sich sogar so etwas wie Zeltromantik ein…“  Franz Schabhüttl.
Als Kernproblem des Asylwesens ortet Franz Schabhüttl gegenüber der NÖN die Genfer Flüchtlingskonvention.
Als Kernproblem des Asylwesens ortet Schabhüttl  die Genfer Flüchtlingskonvention. Schabhüttl in der NÖN vom 24. März 2017.
Die Volksanwaltschaft fand im Lager bei ihrer Visite im August 2015 1.588 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vor. Von diesen hatte die Hälfte kein Bett. Mängel gab es bei der Hygiene und der medizinischen Nachsorge. So habe man einen jungen nierenoperierten Mann mit aus seinem Körper heraushängendem Schlauch vorgefunden, dem erst nach Intervention des achtköpfigen Teams der Volksanwaltschaft geholfen wurde.
Die Volksanwaltschaft besuchte das Lager im August 2015. Sie fand 1.588 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vor. Die Hälfte hatte kein Bett.
Einen jungen nierenoperierten Mann fand die Volksanwaltschaft mit aus seinem Körper heraushängendem Schlauch. Ein Dialysepatient im Rollstuhl musste im Freien nächtigen, ein blinder Asylwerber war völlig auf sich allein gestellt.
Einen jungen nierenoperierten Mann fand die Volksanwaltschaft mit aus seinem Körper heraushängendem Schlauch. Ein Dialysepatient im Rollstuhl musste im Freien nächtigen, ein blinder Asylwerber war völlig auf sich allein gestellt.

 

2 Gedanken zu „Traiskirchen: Schuld sind die Flüchtlinge“

  1. Leider arbeiten Sie in Ihrem Blog genauso so, wie es im von mir verschlungenen Buch beschrieben wird. Sie reißen Bilder und Erlebtes aus dem Zusammenhang und bauen daraus eine Realität.
    Der Titel ist ein gutes Beispiel. Im Buch kann ich mich an keine Stelle erinnern, an der Flüchtlinge für Ihre eigene Obdachlosigkeit verantwortlich gemacht werden. Selbst NGOs wird nicht vorgeworfen, die Obdachlosigkeit verursacht zu haben. Sie tun aber so (Untertitel). Haben Sie das Buch gelesen?

    Obdachlosigkeit wird im Buch sogar ausdrücklich bestätigt und auch kritisiert, dass es soweit kam. Nun tut man so, als ob die Autoren das leugnen wurden. Von Caritas und Amnesty abwärts. Das ist nicht korrekt, passt aber zum Inhalt der beschrieben wird.

    Wenn mündige Personen Hilfe nicht annehmen (Arzt), Schwangere, die bevorzugt feste Unterkünfte bekamen, nicht ins Haus gehen, sondern auf der Wiese bleiben, ist das nicht die Schuld des Staates. Dann liegt es jedoch auch an den NGOs, das korrekt zu kommunizieren, und keine Legenden oder selektive Realitäten zu konstruieren.

    LG RK

  2. Mich empört nicht so sehr das Buch von Hr. Schabhüttl – da war wohl nix anderes zu erwarten. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ schließt sich dieser Mensch einer (politischen) Strategie an, die eigene Unzulänglichkeiten und Versagen durch völlig aus der Luft gegriffene Vorwürfe an diejenigen, die in die Bresche gesprungen sind, verleugnet. Mich empört viel mehr, dass Medien wie Salzburger Nachrichten, Kleine Zeitung, ORF praktisch Gratiswerbung für dieses Machwerk machen.

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