Traiskirchen: Schuld sind die Flüchtlinge
Der scheidende Chef von Traiskirchen präsentierte heute sein Buch über den „Brennpunkt Traiskirchen“. Darin spart Franz Schabhüttl nicht mit Kritik: Schuld an der Unterbringungsmisere sind die Flüchtlinge selbst. Und die NGO’s.
"Weil die Flüchtlinge alles nahmen, was man ihnen kostenlos anbot, entstand der Eindruck von Unterversorgung. Dabei stellte sich an warmen Tagen sogar so etwas wie Zeltromantik ein." Franz Schabhüttl.
Leider arbeiten Sie in Ihrem Blog genauso so, wie es im von mir verschlungenen Buch beschrieben wird. Sie reißen Bilder und Erlebtes aus dem Zusammenhang und bauen daraus eine Realität.
Der Titel ist ein gutes Beispiel. Im Buch kann ich mich an keine Stelle erinnern, an der Flüchtlinge für Ihre eigene Obdachlosigkeit verantwortlich gemacht werden. Selbst NGOs wird nicht vorgeworfen, die Obdachlosigkeit verursacht zu haben. Sie tun aber so (Untertitel). Haben Sie das Buch gelesen?
Obdachlosigkeit wird im Buch sogar ausdrücklich bestätigt und auch kritisiert, dass es soweit kam. Nun tut man so, als ob die Autoren das leugnen wurden. Von Caritas und Amnesty abwärts. Das ist nicht korrekt, passt aber zum Inhalt der beschrieben wird.
Wenn mündige Personen Hilfe nicht annehmen (Arzt), Schwangere, die bevorzugt feste Unterkünfte bekamen, nicht ins Haus gehen, sondern auf der Wiese bleiben, ist das nicht die Schuld des Staates. Dann liegt es jedoch auch an den NGOs, das korrekt zu kommunizieren, und keine Legenden oder selektive Realitäten zu konstruieren.
LG RK
Mich empört nicht so sehr das Buch von Hr. Schabhüttl – da war wohl nix anderes zu erwarten. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ schließt sich dieser Mensch einer (politischen) Strategie an, die eigene Unzulänglichkeiten und Versagen durch völlig aus der Luft gegriffene Vorwürfe an diejenigen, die in die Bresche gesprungen sind, verleugnet. Mich empört viel mehr, dass Medien wie Salzburger Nachrichten, Kleine Zeitung, ORF praktisch Gratiswerbung für dieses Machwerk machen.